11 Uhr
Frühstück
12 Uhr
Eröffnung
Begrüssung
Projektvorstellung BesD e.V.
Vorstellung der Forschenden
Workshopvorstellung
12 Uhr
13 Uhr
Päuschen
13:15 Uhr
Workshops Block 1
Selfcare & Psychohygiene im Arbeitsalltag
Sexworker onlyVögeln leichtgemacht – Penetration ohne Bio-Schwanz
Sexworker onlyBodies talk.
English, Sexworker onlyQualitative Methoden in der Sexarbeitsforschung
mit Forschenden13:15 Uhr
15:15 Uhr
Pause
Entspannen bei kleiner Stärkung
16:15 Uhr
Workshop Block 2
Dirtytalk & Suggestionstechniken
Sexworker OnlyEinstieg in die Sexualbegleitung für Senioren und Menschen mit Handicap
Sexworker OnlySelfdefence for sexworkers
English, Sexworker Only – until 19.00Interviewführung für die Sexarbeitsforschung
mit Forschenden16:15 Uhr
18:15 Uhr
Abschlussrunde
19 Uhr
Ende Tag 1
19 Uhr
21 Uhr
Party
World of Whorecraft
Eintritt nur in Begleitung von Sexworkern
ACHTUNG!
Forschende zur Sexarbeit bieten 2 Workshops an. Diese sind speziell gekennzeichnet. Forschende dürfen nicht an den SW Workshops teilnehmen, freuen sich aber sehr über Sexarbeitende, die sich in den Forschenden-Workshops beteiligen.
Ich kann Geschichten erzählen: Vom schüchternen jungen Mann, der sich im deftigen Dialog mit seiner Paysex-Partnerin endlich traut, über seine Phantasien zu sprechen und der zum ersten mal in seinem Leben rundum erfüllenden Sex hat. Von Rollenspielen im stundenlangen Monolog. Vom älteren Herrn, der noch immer so gern über die Dinge fabuliert, die ihm körperlich nicht mehr möglich sind. Von Wort-Fetischen und dem Reiz der Wiederholung. Von Skype-Sessions, in denen mein Gegenüber mit geschlossenen Augen kommt, ohne sich anzufassen, nur kraft meiner Worte.
Geschichtenerzähler fesseln Menschen. Sexdienstleister*innen, die opulente Bilder im den Köpfen ihrer Gäste malen können, sind begehrenswert und unersetzlich. Das Gegenüber fühlt sich verstanden und verbunden, wenn Sprache und Ausdruck aufgegriffen und gespiegelt werden.
Egal ob du lernen möchtest, beim Sex mehr zu reden, um körperlich entspannter arbeiten zu dürfen, ob du Stammgäste binden oder dein Arbeitsfeld um Telefon- oder Webcam-Sessions erweitern möchtest: Ich teile meine Techniken mit dir, und wir werden aktiv üben. Bring gern deine Fragen zu konkreten Fällen mit, in denen dir die Worte gefehlt haben, und lass uns drüber sprechen.
Undine de Rivière ist seit knapp zwanzig Jahren als Bizarrlady in den Bereichen Fetisch-Sex und Rollenspiele tätig. Einer ihrer Schwerpunkte ist die erotische Hypnose: Kopfkino im Director’s Cut. Viel häufiger als das Klischee vom Kunden, der „eigentlich nur reden“ will, hat sie Termine, in denen sie selbst „eigentlich nur redet“ – denn das wichtigste Sexualorgan sitzt zwischen den Ohren.
Um lange professionell und zufrieden in der Sexarbeit tätig zu sein brauchen wir praktikable und tragfähige Ansätze zur Abgrenzung und einen guten Umgang mit uns selbst in unserem Beruf.
Der Workshop richtet sich an Kolleg*innen, die Ideen und Ansätze für sich suchen anzuwenden und Grenzen für sich und ihre Arbeit festzulegen. Dabei wollen wir klären, was „self-care“ = Selbstfürsorge in der Sexarbeit eigentlich bedeutet und was sie für uns tun können um den Beruf lange und gesund ausüben zu können.
Themen, die im Workshop behandelt werden sind:
Wo setze ich Grenzen; wie gehe ich mit Kund*innen um, die meine Grenzen überschreiten?
Welche Strategien gibt es für einen guten Umgang mit sich selbst und der Sexarbeit?
Wie viel von welcher Arbeit tut mir gut?
Strukturen, oder lieber kreatives Chaos?
Welche Rolle spielt das gesellschaftliche Umfeld in meiner Selbstwahrnehmung?
Welche Beziehungen unterstützen mich?
In diesem Spannungsfeld bewegt sich unser Workshop, der zugleich sensibilisieren und wertschätzend Lösungsansätze im Plenum erarbeiten möchte.
Selfdefence for sexworkers
Pesha (Paris, Chaffle/STRASS)
English, SW Only – until 19.00
S.W.A.G (SexWorkAutodéfenseGroupe) is a sex worker-led self-defence project which originated in response to increasing violence in France since the criminalisation of our clients. After the law penalizing clients was voted in France in 2016, violence against sex workers increased in a tragic way: self-defence is one of our responses, as a political, empowering tool. It increases solidarity in the community, develops self-confidence, and support our self-organisation and community mobilisation. When governments are violent, we find our own solutions to take care of our own security. This project is a partnership between Strass (French sex worker union) Doctors of the World, and Chaffle (a new French feminist association of artists and martial art fighters). 10 new sex workers trainers will soon be ready to organize workshops in France, in different languages. We are now connected with ICRSE, TAMPEP and have organised trainings in 2018 in Scotland with SCOT-PEP. We should organize some more soon with ECP in UK and Silver Rose in Russia. We would like to extend to more countries, in order to reinforce the network and share our techniques.
As a sex worker I know that many of us developed instinctively a “sixth sense” about how to understand people, especially face to face, because the virtual communication that we often use through technology devices deprivate sometimes ourselves of a part of understanding even though I know that after some time it is possible to read other signals.
I myself received many times a comment like “that was better than a psychologist session”, or “you really understand me”, even if I think that everyone has is job and I would never substitute myself to a psychologist, and sometimes people are just overexcited about what they felt, especially when they feel understood and accepted by someone outside their daily routine.
The workshop will be divided in two parts, a theoretical one at first where some basic notions will be given and a practical one after that where we will play reading our bodies.
Viele meiner Klinet*innen werden gerne gevögelt und auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
In diesem Workshop widmen wir uns dem Thema Penetration theoretisch und praktisch. Gibt es Unterscheide bei der Penetration von Menschen mit Mösen und denen ohne? Was muss ich bei analer Penetration beachten? Grenzen und Möglichkeiten? Welche Techniken des Vögelns gibt es? Bevorzuge ich Handarbeit oder verwende ich Toys? Welche Toys gibt es? Wie finde ich meinen eigenen „Schwanz“? Welche Positionen eignen sich für welche Technik?
Wie gehe ich mit meinem eigenen Körper um, woher nehme ich die Energie, um zu penetrieren?
In dem Workshop wird keine genitale/anale Massage/Pentration durchgeführt, weder als Demo noch in den Übungen. Es wird aber viele praktische Übungen allein, mit Partner*innen oder in der Gruppe geben, die hoffentlich für die intime Praxis im Job oder privat von Nutzen sein können.
Mitbringen: Interesse und Offenheit für neue Perspektiven, bequeme Kleidung, wenn möglich Eure Lieblingstoys und Humor.
Einstieg in die Sexualbegleitung für Senioren und Menschen mit Handicap
Ines Lückert
SW Only
Die Sexualbegleitung als 2. Standbein für mich eine so genannte Unterzeile dazu, die das Thema des Workshops in 3 Sätzen erklärt:
Der Inhalt der Workshops in kurzen Worten: Was gehört zur Sexualbegleitung für Senioren und Menschen mit Handicap? Welche ersten Schritte sind zu beachten und wie kann ich diese Tätigkeit in meine jetzige Arbeit integrieren. Ines Lückert spricht (auch) über ihre persönlichen Erfahrungen mit dieser Arbeit.
In diesem Workshop werden die gängigen Methoden der qualitativen Forschung mit spezieller Anwendung im Forschungsbereich Sexarbeit vorgestellt. Der Workshop wird als Worldcafé gestaltet, indem verschiedene Themen in der Sexarbeitsforschung in Kleingruppen behandelt werden. Dabei hat jede*r Teilnehmer*in die Gelegenheit um sich bei mehreren Themen zu erkundigen und etwas beizutragen. Das Besondere an diesem Workshop ist, dass Forscher*innen sowie Sexarbeiter*innen zusammenkommen können, um sich gegenseitig zu ihren Erfahrungen auszutauschen und voneinander Tipps zu bekommen, wie die Kooperation zwischen Forscher*innen und Forschungssubjekten verbessert werden kann. Daher wird der Input von Sexarbeiter*innen in diesem Workshop sehr gerne gesehen! Als Ergebnis dieses Workshops wird gemeinsam ein Leitfaden für neue Forscher*innen im Feld Sexarbeit erstellt.
In diesem Workshop geht es um die Theorie und Praxis der Interviewführung mit diskret-arbeitenden oder gesellschaftlichen Randgruppen. Interviews sind die am meisten vertretene Erhebungsform in der qualitativen Forschung. Einige fokussieren auf ein bestimmtes Thema, andere geben der Lebensgeschichte der Forschungsteilnehmer*innen Raum. Gemeinsam ist ihnen, dass die Forschungsdaten von den Interviewpartner*innen gemeinsam hergestellt werden. Dies birgt einige Herausforderungen und bedarf einer gewissen Übung, besonders dann, wenn zu sensiblen Themen geforscht wird. Neben einem Überblick über die Chancen und Grenzen von Interviews lernen die Teilnehmer*innen mehr über die Dynamiken eines Interviews und haben in einer Übung die Möglichkeit, selbst auszuprobieren. Somit bekommen Student*innen und Forscher*innen im Praxisteil des Workshops die Gelegenheit mit Sexarbeiter*innen als potentielle Interviewpartner*innen in Kontakt zu treten und auch direkt Feedback für die Interviewführung in ihren eigenen Projekten zu bekommen.